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Milarepa: Tibets großer Yogi 

Fast jeder Tibeter kennt den großen Yogi Milarepa. Er lebte im 11. Jahrhundert im Nord-Westen Tibets und stammte aus einer wohlhabenden Familie. Er gilt nicht nur als einer der größten Yogis und Asketen Tibets, sondern auch als einer der größten, tibetischen Dichter. Er ist ein Beispiel für jemanden, der durch seine eigene Anstrengung, Fleiß und Vertrauen zu seinem Lehrer fähig war, in einem Leben die volle Erleuchtung zu erreichen.

Seine außergewöhnlich spannende Lebensgeschichte wurde vor einiger Zeit vom "Council for Tibetan Education" in einer Comic-Version veröffentlicht und kann hier heruntergeladen werden. (Herausgeber: Lobsang T. Rikha, Zeichnungen: Elisabeth Brombill, Deutsche Übersetzung: Pasang Dahortsang und Marianna Kneisl).


ZUSAMMENFASSUNG
Als Milarepa sieben Jahre alt war, starb sein Vater. Der hatte Milarepas Onkel und Tante solange als Verwalter des Erbes bestimmt, bis Milarepa erwachsen sein würde.
Doch Onkel und Tante waren von Gier beherrscht und behandelten Milarepa und seine Mutter wie Bedienstete, die schwere Arbeit verrichten mussten.
Milarepas Mutter, von Hass überwältigt, befahl ihrem Sohn die Schwarze Magie zu erlernen. Milarepa folgte ihren Anweisungen gehorsam und wurde sehr erfolgreich in dieser „Kunst“: Er vernichtete die Familie von Onkel und Tante samt Haus und Hof.
Später bereute Milarepa seine Vergehen von ganzem Herzen. Er fand schließlich seinen Lehrer, Marpa Lotsawa, der ihn vielen und harten Prüfungen unterzog, bevor er ihn als Schüler annahm.
Milarepa meditierte viele Jahre und wurde ein verwirklichter Yogi.
Als seine Zeit zum Sterben gekommen war, trank er im vollen Bewusstsein einen vergifteten Joghurt, den ihm ein Gelehrter, der auf seinen Ruhm eifersüchtig war, gereicht hatte.